Generelle Infos
Die Mongolei ist nicht nur ein wunderschönes sondern auch ein noch immer weitgehend touristisch unerschlossenes Land. Dies bedeutet: Fernab der Hauptstadt sind die meisten Straßen immer noch nicht asphaltiert und die Infrastruktur rudimentär. Vieles hat sich zwar getan seit dem fast kompletten wirtschaftlichen Zusammenbruch in den 1990er Jahren, aber das Land ist immer noch ein Entwicklungsland. Wer hier reist muss sich einstellen auf weite Distanzen, schlechte (bis nicht vorhandene) Straßen, langsames Vorankommen, wenig Komfort, wenig westliche Produkte, rudimentäre und schwierige medizinische Versorgung – und wird dennoch (oder gerade deswegen) reich belohnt werden. Hier sind echte Abenteuer noch möglich. So extrem und rau das Land sein mag – so herzlich sind die Menschen und so bereichernd die Begegnungen und Erlebnisse.

Anreise
Mit dem Flugzeug: Ab Zürich mit Aeroflot über Moskau, Turkish Airlines über Istanbul und Bishkek oder mit Air China über Peking (zwischen Mai und September zwischen ca. 700 und 1000 CHF). Achtung: Je nach Verbindung variieren die Flugzeiten zum Teil erheblich. Generell ist die Route über Moskau die schnellste. Direktflüge aus der Schweiz gibt es nicht. Dies ist nur ab Frankfurt oder Berlin mit der mongolischen Fluggesellschaft MIAT möglich.
Wer sehr viel Gepäck mitnimmt ist mit Turkish Airlines gut beraten: Hier sind in der Economy Class 30 kg Freigepäck (+ 8 kg Handgepäck) erlaubt. Bei Aeroflot sind es derzeit immerhin 23 kg (+ 10 kg Handgepäck). Ein zusätzliches Gepäckstück (bis 23 kg) kostet bei Aeroflot 50 Euro. Auf dem Rückweg wurden dafür in Ulaanbaatar allerdings auch schon 100 USD verlangt.
Bei unseren Mongoleitouren versuchen wir die Flüge über unser Partnerreisebüro so zu koordinieren, dass wir gemeinsam ab Zürich fliegen können. In der Regel fliegen wir mit Aeroflot über Moskau (Aeroflot gilt heute übrigens als eine der besten Airlines der Welt und wurde 2017 zur „Europes best Airline“ gewählt). Dazu benötigen wir vorab Ihre Passdaten. Dies ist ein kostenloser Service von uns und ausdrücklich NICHT Teil unserer Reiseleistungen. Die Rechnung für die Tickets geht direkt vom Reisebüro an Sie und muss möglichst sofort bezahlt werden, damit die Tickets ihre Gültigkeit bewahren. Wer seine Anreise selbst organisieren möchte (z.B. mit der Transsibirischen Eisenbahn etc.), kann dies selbstverständlich gerne tun.

Visa
Schweizer Bürger brauchen zur Einreise in die Mongolei ein gültiges Visum, das beim mongolischen Konsulat in Genf besorgt werden muss. Ein 30-tages Visum für Touristen kostet derzeit 90 CHF. Mehr Infos siehe hier: http://www.embassyofmongolia.ch/mongolian-visa-information/. Deutsche Staatsbürger benötigen derzeit für Reisen bis zu 30 Tagen kein Visum.
Bitte prüfen Sie diese Angaben, da sich die Bestimmungen in der Vergangenheit häufig geändert haben, und kümmern Sie ich bitte rechtzeitig um Ihr Visum. Bedenken Sie bitte auch, dass Ihr Reisepass zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate lang gültig sein muss.

Sicherheit
Die Mongolei ist ein sehr sicheres Reiseland, fernab von den schwelenden Konflikten unserer Zeit. Die Menschen sind in der Regel extrem hilfsbereit und Ausländern gegenüber sehr aufgeschlossen. Gerade auf dem Land wird man im Allgemeinen keine Probleme haben, wenn man sich selbst angemessen verhält und mit offenen Augen und gesundem Menschenverstand durch die Gegend läuft. In Ulaanbaatar gilt es jedoch, wie in allen großen Städten auf der Welt, etwas mehr Vorsicht an den Tag zu legen. Zu jeder Tageszeit gibt es das Problem von Taschendiebstählen, ganz besonders an „Hotspots“ wie dem Narantuul-Markt (dem „schwarzen Markt“) und anderen Sehenswürdigkeiten oder Plätzen mit größeren Menschenansammlungen. Insbesondere nachts sollte man vorsichtig auf dem Nachhauseweg sein – Überfälle und Schlägereien (meist in Verbindung mit Alkohol) sind hier leider mittlerweile sehr häufig geworden.
Auf dem Land gibt es praktisch keine solchen Probleme. Im Gegenteil: Die Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Wärme der mongolischen Landbevölkerung kann kaum genug mit Worten beschrieben werden. Dennoch sollte man auch hier Betrunkene so gut es geht vermeiden – was natürlich nicht immer einfach ist.
Auf unseren Reisen versuchen wir stets, eine sehr gute Kommunikation mit der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Dies nicht nur weil es schlicht und einfach höflich ist und zur Sicherheit beiträgt, sondern auch weil wir überzeugt sind, dass Begegnungen den Reiz und Wert einer Reise ganz substantiell erhöhen.

Grenzpermits
Wessen Reiseziel ein an der Staatsgrenze gelegener Landkreis ist, benötigt unbedingt ein Grenzpermit. Dies ist zwar nicht teuer aber mit erheblichem bürokratischem Aufwand verbunden. Daher empfiehlt es sich, dies einem Mongolen zu überlassen. Bei unseren Reisen erledigen wir dies (sollte es überhaupt nötig sein) für Sie.

Impfungen, persönliche Medikamente und medizinische Vorsorgemassnahmen
Die Mongolei ist, anders als die meisten tropischen Länder, kein allzu problematisches Reiseland, was Krankheiten und Impfungen angeht. Hier sind die dünne Besiedlung und das extreme Klima von Vorteil. Bitte sprechen Sie dennoch mit Ihrem Arzt über allfällige Vorsorgemassnahmen. Neben den „normalen“ Impfungen wie Tetanus etc. empfehlen wir eine Tollwut- und Typhusimpfung, um auf der sicheren Seite zu sein.
Wir empfehlen allen unseren Kunden dringend, ein persönliches, vom Arzt verschriebenes Breitbandantibiotikum mitzuführen. Blasen- oder Mittelohrentzünungen usw. können ohne potente Medikamente eine schöne Reise schnell ruinieren oder sich gar zu einem ernsthaften Problem auswachsen. Auch eine beginnende Borelliose (siehe Zecken) kann u.U. auf diese Weise aufgehalten werden. Bitte besprechen Sie all diese Punkte mit Ihrem Arzt und sorgen Sie vor. Einmal in der ländlichen Mongolei angekommen, sind Sie diesbezüglich auf sich selbst gestellt. Wir sind ausgebildet in Wildnis-Erste-Hilfe, sind aber keine Mediziner und haben meist keinen Zugang zu Apotheken!
Ebenso empfehlen wir etwas sowohl gegen Durchfall als auch Verstopfung dabei zu haben. Denken Sie bitte auch an ein Schmerzmittel (Ibuprofen, Paracetamol etc.) und ggf. an Allergiker-Notfallmedikamente, Asthma- oder Nitrospray, etc.
Ferner raten wir vor der Reise zu einem Besuch beim Zahnarzt und einem grundsätzlichen Gesundheitscheck. Medizinische Notfälle mitten in der Steppe sind ein ernsthaftes Problem. Aus diesem Grund versenden wir einige Wochen vor der jeweils geplanten Ausreise auch einen medizinischen Fragebogen, und bitten jeden Mitreisenden, diesen gewissenhaft und ggf. mithilfe des Hausarztes auszufüllen.
Ein persönliches Erste-Hilfe-Set ist hingegen, zumindest während Sie sich mit uns bewegen, nicht wirklich notwendig. Wir haben stets ein sehr gut sortiertes, grosses und stets aktualisiertes Expeditions-Erste-Hilfe-Set dabei, mit dem wir auf fast alle Eventualitäten vorbereitet sind.

Geld
Nach einem kurzen, steilen Höhenflug zu Beginn der 2010er-Jahre, befindet sich die Mongolische Wirtschaft derzeit in einer schweren Krise, was mit einer starken Inflation im Land einhergeht. Tagesaktuelle Kursanangaben zum mongolischen Tögrög (MNT) finden sich z.B. hier: http://www.tdbm.mn/en/.
Tögrög (auch oft „Tugrik“ genannt) kann man entweder tauschen oder per Maestro-, VISA oder Mastercard am Automaten in Ulaanbaatar ziehen. Achtung: Außerhalb Ulaanbaatars kann es immer noch sehr problematisch bis unmöglich sein, einen EC-Automaten zu finden. Decken Sie sich am besten in Ulaanbaatar mit dem gesamten Bargeld für die Reise ein und bewahren Sie dies gut auf. Da die grösste mongolische Banknote der 20.000er-Schein (weniger als 10 Euro) ist, müssen sie mit grossen Mengen an Bargeld rechnen, was sicher verstaut werden will.
Achtung: Schweizer Franken tauschen ist nicht in allen Banken möglich. Manchmal muss man etwas suchen. Euro und Dollar gehen immer. Wohlgemerkt: In Ulaanbaatar. Ausserhalb der Hauptstadt und den grösseren Provinzhauptstädten, ist es nach wie vor extrem schwierig bis unmöglich, ausländische Währungen zu tauschen.

Ernährung
Das Essen in der Mongolei ist nicht allzu abwechslungsreich – aber stets herzhaft und lecker. Fleisch, Mehl und/oder Reis sind die Hauptzutaten eines typisch mongolischen Gerichts wie Suppe oder Bratnudeln – je nach Verfügbarkeit und Saison gibt’s dazu auch Zwiebeln, Knoblauch, Kohl, Karotten und Rüben. Unbedingt probiert werden sollten auch die frittierten Teigtaschen (Khushuur) oder die gedämpfte Variante (Buudz), die vor allem zum mongolischen Neujahrsfest massenhaft aufgetischt wird. Wer die Gelegenheit hat, in der Milchkanne gegartes Schaf oder Ziege zu probieren, sollte ebenso tüchtig zugreifen. Für die Verdauung des vielen butterzarten aber fettigen Fleischs hilft reichlich Wodka, den es in unterschiedlichsten Qualitäten und Preiskategorien gibt. Unbedingt wenigstens gekostet werden sollte auch die vergorene Stutenmilch (airag), ein sehr gesundes, schwach alkoholisches, aber streng und oft ziemlich sauer schmeckendes Getränk, dass, in größeren Mengen konsumiert, ziemlich abführend wirkt.
Als Vegetarier ist es in der Mongolei nicht ganz einfach. Dank der vielen „weißen Speisen“, den traditionellen Milchprodukten der mongolischen Landbevölkerung, allerdings durchaus möglich. Für Veganer ist eine Mongoleireise, vor allem in die ländlichen Gebiete, ein potentieller Höllentrip. Während wir nicht sagen, dass es unmöglich ist, bitten wir Sie, sich sehr gut zu organisieren und sich in den Kreisstädten mit Reis, Nudeln und Gemüse einzudecken. Bei den Nomaden und in kleineren Dorfläden werden Sie nichts bekommen.
Süßigkeiten, Bier und – ganz besonders – Wodka sind überall im Land in erstaunlicher Vielfalt zu erhalten, selbst in den entlegensten Dorfläden.
Auf unseren Reisen versuchen wir stets gut zu kochen – mit allem, was uns zur Verfügung steht. Wir benutzen viel lokales Gemüse (i.d.R. Weisskohl, Karotten, Steckrüben, rote Beete, Kartoffeln, Zwiebeln etc.), frisches Fleisch wann immer möglich, Reis und Nudeln. Wir kochen daraus meist gute Eintöpfe oder Wok-Gerichte und backen fast täglich frisches Brot auf dem Mongolenofen. Wir hatten auch immer wieder Vegetarier mit auf unseren Touren, die wir stets gut bekochen konnten.

Kleidung
Selbst im Hochsommer: Bringen Sie bitte genügend warme Kleidung mit. Ab September sollten Hut, Mütze, Handschuhe, Daunenjacke und lange Unterwäsche auf keinen Fall fehlen, genau wie ein wirklich warmer Schlafsack für Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Ebenso sind festes Schuhwerk und – trotz des wenigen Niederschlags – regenfeste Kleidung Pflicht. Wenn Sie die Kapazität haben: Gummistiefel lohnen sich ebenso, besonders wenn es in Richtung Taiga geht. Für die Gobi hingegen werden sie diese kaum benötigen. Reitstiefel bekommt man sehr schöne in der Mongolei, auf jedem Markt. Allerdings meist nur bis maximal Grösse 45. Wer grössere Füsse hat, muss sich unbedingt zuhause mit den richtigen Stiefeln eindecken.
Sonnencreme und – im Sommer – Mückenschutz sind ebenso wichtig. Gerade an den Flüssen und in den Feuchtgebieten der Taiga ist die Moskitoplage manchmal ähnlich extrem wie in Skandinavien. Auch Zecken gibt es – v.a. aufgrund der vielen Schaf- und Ziegenherden – in der Mongolei viele. Es empfiehlt sich daher, sich abends gut abzusuchen und entsprechende Vorsichtsmassnahmen (lange Hosen, hohe Schuhe) zu ergreifen.
Wer im Winter in die Mongolei reist wird mit solchenPlagegeistern keine Probleme haben – dafür müssen Sie gewappnet sein für Temperaturen jenseits der -40°-Marke.

Strom
Mittlerweile ist jede mongolische Kreisstadt an das Stromnetz (220 V) angeschlossen. Die Steckdosen variieren jedoch, deshalb sollte man entweder einen Universaladapter oder mehrere verschiedene Reisestecker dabei haben. Ebenso extrem praktisch: Ein 12V-Ladegerät mit USB-Ausgang für das Auto oder Klemmen zum Anschluss an die Autobatterie in einer Jurte.

Kommunikation
Die Netzabdeckung auf dem mongolischen Land ist in den letzten Jahren immer besser geworden. Dennoch funktioniert mobil telefonieren nur in der Nähe der Kreisstädte. Es lohnt sich dennoch, sich eine billige mongolische SIM-Karte zu besorgen (Reisepass nicht vergessen!). Die beiden grössten Anbieter sind Mobicom und Unitel. Letztere haben erfahrungsgemäß auf dem Land die bessere Netzabdeckung. Oft ist man aber ohnehin gerade dort, wo nur das jeweils andere Netz funktioniert… Drei Monate nach dem letzten Telefonat wird die mongolische SIM.Karte übrigens automatisch gelöscht. Wer danach wieder ins Land kommt, muss sich eine neue besorgen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, gerade auch für den medizinischen Notfall abseits der Netzabdeckung, sollte ein Satellitentelefon mitbringen. In der Schweiz sehr günstig mieten können Sie ein solches hier: http://kanuladen.ch/mieten/miete-satellitentelefon.html. Wir führen auf unseren Mongoleitouren immer ein Satellitentelefon mit, um für Notfälle in der Wildnis bzw. abseits der Netzabdeckung vorbereitet zu sein.

Versicherungen
Bitte denken Sie auch unbedingt an eine Auslandskrankenverischerung und eine Versicherung, die einen eventuellen, extrem teuren Hubschrauberrettungseinsatz abdeckt. Dieser kann schnell 20.000 USD oder mehr kosten. REGA-Mitglieder sind hier auf der sicheren Seite. Vergessen Sie bitte nicht, Ihren Mitgliedsausweis.
Achten Sie bitte auch darauf, dass Ihre Versicherung einen Rücktransport nach Hause, bzw. einen Transport in die nächstgelegene Klinik nach westlichem Standard abdeckt.
Wir leiten, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, Ihre Versicherungsdaten schon vor der Reise an die SOS-Medica-Clinic in Ulaanbaatar weiter. Dies ist nicht nur das beste Krankenhaus im Land – es führt auch Such-, Rettungs- und Bergeaktionen per Hubschrauber oder Kleinflugzeug im ganzen Land durch. Je mehr Informationen von Beginn an dort vorhanden sind, desto schneller geht eine eventuelle Rettungsaktion.
Zu guter Letzt: Bitte denken Sie bei der Buchung Ihrer Reise sowie ihrer Flugtickets unbedingt an eine Reiserücktrittsversicherung.

STAND: DEZEMBER 2017